VERZÜCKUNG IST NICHT ALLES

VERZÜCKUNG IST NICHT ALLES

Manchmal, während der Meditation,
geschieht etwas Unerwartetes.
Ein lebhaftes Gefühl starker Energie,
wie ein Blitz, der plötzlich erscheint –
und wieder erlischt.
Es kann den ganzen Körper durchdringen,
sodass er sich fast transparent anfühlt –
als wäre er nicht mehr vorhanden.

Früher nannte man es „Verzückung“,
heute weiß kaum noch jemand,
was damit gemeint ist.
Verzückung ist ein Moment der Begeisterung,
den man am liebsten festhalten möchte.
Dieses Gefühl ist nicht wirklich friedvoll,
sondern ziemlich aufregend,
manchmal sogar lästig.

Dennoch neigen wir dazu, es zu mögen,
besonders dann, wenn es stärker wird.
Der Buddha lehrte, diese Verzückung zu ehren,
sie aber nicht für das Ziel zu halten.
Sie ist wie eine Blume am Wegesrand:
schön zu betrachten, duftend, vergänglich.
Geh weiter, ohne sie zu pflücken.

Wenn Begeisterung aufsteigt, erleb sie,
ohne sie zu ergreifen.
So bleibt sie ein Tor zur Freude,
kein Hindernis auf deinem Weg.
Denn jenseits der Wellen der Empfindungen
liegt ein tiefes Gefühl von Glück –
ein Zustand von großem Frieden und großer Ruhe,
der nicht kommt und geht.

Doch auch diese höheren Formen von Glück
sind nicht die Endstation – mehr darüber später.
Zunächst übe in der Meditation,
jede Empfindung willkommen zu heißen
und wieder loszulassen,
um deinen weiteren Weg freizumachen.

Zur Werkzeugleiste springen